Die Rohölpreise an den Börsen ICE und NYMEX setzten am Dienstag ihre Abwärtsbewegung fort und fielen damit den dritten Handelstag in Folge. Während sich der US-Rohölkontrakt nur knapp über der Marke von 60 US-Dollar hielt, sank der Brent-Preis wieder unter 65 Dollar. Belastet wurden die Märkte durch Zweifel an der Wirksamkeit der Sanktionen gegen Russland sowie durch Spekulationen über eine mögliche Produktionsausweitung der OPEC+ im Dezember. Zudem herrscht Unsicherheit über das anstehende Treffen zwischen US-Präsident Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping, von dem neue Impulse für die Weltwirtschaft erwartet werden.
Analystin Priyanka Sachdeva von Phillip Nova betonte, dass die Nachfrage weiterhin schwach bleibe und genügend Kapazitätsreserven vorhanden seien. Die Geldpolitik rückt ebenfalls in den Fokus: Eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed um 25 Basispunkte gilt als sicher, wichtiger dürfte jedoch sein, ob Fed-Chef Jerome Powell Hinweise auf weitere Maßnahmen im Dezember gibt. Auch die Europäische Zentralbank könnte versuchen, die Konjunktur zu stützen.
Geopolitische Risiken, insbesondere die Lage im Gazastreifen, beeinflussen die Stimmung zusätzlich. Eine anhaltende Waffenruhe wäre preisdämpfend, erneute Eskalationen könnten jedoch Risikoprämien erhöhen. Trotz der derzeitigen Schwäche könnten die erwarteten positiven US-Ölbestandsdaten des API kurzfristig Auftrieb geben. Insgesamt bewegen sich die Ölpreise jedoch weiterhin in der Nähe ihrer jüngsten Tiefstände, und auch bei den Inlandspreisen deutet sich weiteres Abwärtspotenzial an.
Fundamental: neutral bis bullish Chartanalyse: neutral bis bearish