22.07.2024
Die Rohölpreise an ICE und NYMEX sanken vergangene Woche zum zweiten Mal in Folge,
Brent: 83.08
Gasoil: 746.25
Dollar: 0.8881
Crude (WTI): 80.52
Rheinfracht: 15.50

Die Rohölpreise an ICE und NYMEX sanken vergangene Woche zum zweiten Mal in Folge, was überwiegend der Tatsache geschuldet war, dass die Sorgen der Marktteilnehmer im Hinblick auf die Nachfrageentwicklung in China wieder deutlich zunahmen. Der US-Rohölkontrakt WTI konnte sich gerade noch so oberhalb des psychologisch wichtigen Preisniveaus von 80 Dollar pro Barrel halten.
Neben enttäuschenden Konjunkturindikatoren aus dem Reich der Mitte wirkten auch Meldungen aus dem chinesischen Raffineriesektor bearish. Die chinesische Notenbank senkte zu Beginn der neuen Handelswoche nun allerdings überraschend seine Leitzinsen. Ob dies auch die Kauflaune der Marktteilnehmer an den Ölbörsen ankurbelt, bleibt abzuwarten.
Rückenwind erhalten die Ölfutures heute Morgen aber ohnehin auch von anderer Seit. So spitzt sich im Nahen Osten mittlerweile auch der direkte Konflikt zwischen Israel und der jemenitischen Huthi-Miliz deutlich zu. Stärkere Auswirkungen auf die Ölpreise dürfte dies aber erst haben, wenn sich durch den Konflikt umfangreichere Ausfälle beim Ölangebot aus der Region ergeben.
Und während man in den USA die weitere Entwicklung bei den Kampagnen zur diesjährigen Präsidentschaftswahl im Auge behält, deren Ergebnis sich auch auf die Zinsentwicklung in den Vereinigten Staaten auswirken könnte, steht mit dem nahenden Monatswechsel auch bald wieder die nächste Sitzung des Kontroll- und Planungskomitées der OPEC+ (JMMC) ins Haus. Angesichts der zuletzt wieder zunehmenden Nachfragesorgen in Bezug auf China besteht durchaus die Möglichkeit, dass die Produktionssteigerungen noch einmal etwas verschoben werden.
Heute Morgen bleiben die Ölfutures erst einmal in der Nähe der Tiefs von Freitagnacht. Bei den Preisen zeichnet sich derzeit somit Abwärtspotenzial ab.

Fundamental; neutral      Chartanalyse; neutral