11.06.2025
Ölfutures starten zögerlichen Erholungsversuch - USA und China einigen sich auf Rahmenabkommen
Brent: 66.88
Gasoil: 637.00
Dollar: 0.8227
Crude (WTI): 65.05
Rheinfracht: 22.00

Der Aufwärtstrend bei den Rohölpreisen an den Börsen ICE (Brent) und NYMEX (WTI) kam am Dienstag zum Stillstand. Beide Sorten scheiterten an den technischen Widerständen, die sich nach den Tiefstständen vom 5. März gebildet hatten. Die zuvor aufgekommene Hoffnung auf Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und China reichte nicht aus, um die Preise weiter steigen zu lassen. Zwar wurde ein Rahmenabkommen angekündigt, doch zentrale Streitpunkte bleiben laut Experten bestehen. Analystin Charu Chanana von Saxo Markets betont, dass der Markt zwar positiv auf den Kurswechsel von Konfrontation zu Koordination reagieren könnte, es aber an konkreten Schritten mangelt. Auch Analyst Tony Sycamore erwartet zwar wirtschaftliche Stabilisierung in den USA und China – und damit potenzielle Stützung der Ölnachfrage –, doch die Unsicherheit bleibt bestehen.

Gleichzeitig veröffentlichte die US-Energiebehörde EIA ihren Monatsbericht: Die Prognose für das weltweite Nachfragewachstum 2025 wurde leicht auf +0,79 Mio. Barrel pro Tag (B/T) gesenkt, während das Angebotswachstum auf +1,55 Mio. B/T erhöht wurde. Daraus leitet die EIA steigende globale Lagerbestände und sinkende Preise ab. Der Brent-Preis wird bis Ende 2025 auf durchschnittlich 61 USD/Barrel geschätzt (vorher: 64 USD), WTI für 2026 auf 55,58 USD (leicht erhöht).

Weitere Impulse werden vom DOE-Bestandsbericht erwartet, insbesondere wegen des Memorial-Day-Wochenendes, das traditionell hohe Nachfrage signalisiert. Unsicher bleibt zudem der Zeitpunkt möglicher Atomverhandlungen zwischen den USA und dem Iran, was ebenfalls Einfluss auf den Ölmarkt haben könnte.

 

Fundamental: neutral                Chartanalyse: neutral bis bearish