Die Rohölpreise an ICE und NYMEX legten im gestrigen Tagesverlauf um mehr als zwei Dollar pro Barrel zu. Der Preisanstieg war zwar teils technisch bedingt, aber auch von fundamentaler Seite erhielten die Ölfutures.
Da wären zum einen die zunehmenden Hinweise auf eine weitere Verschiebung der geplanten OPEC+-Produktionssteigerung. So scheint die Allianz vor ihrer morgen anstehenden Videokonferenz mittlerweile bereits darüber zu diskutieren, die Maßnahme gleich um mehrere Monate zu verschieben, sodass man zumindest im ersten Quartal nicht noch selbst zur Entstehung eines Überangebot beiträgt.
Ebenfalls heute Nachmittag stehen die offiziellen US-Ölbestandsdaten des DOE auf der Agenda. Das API hatte gestern Nacht entgegen den Erwartungen der Analysten für die Woche zum 29. November einen Anstieg der landesweiten Rohölvorräte der USA gemeldet und auch bei Benzin und Destillaten Bestandsaufbauten in Aussicht gestellt.
Die geopolitischen Konflikte bergen zudem weiterhin Potenzial für unverhoffte stärkere Impulse. Am gestrigen Dienstag erwies sich beispielsweise erneut die brüchige Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah als zusätzlicher preistreibender Faktor. Aber auch die Entwicklungen im Ukraine-Krieg behalten die Marktteilnehmer im Auge.
An den Ölbörsen bleiben die Futures heute Morgen im Bereich der Vortageshochs. Angesichts des gestrigen Preisanstiegs deutet sich auch bei den Inlandspreisen heute Potenzial für Aufschläge ab.
Fundamental; neutral Chartanalyse; bullish