Wie von vielen Marktteilnehmern und Analysten im Vorfeld der gestrigen OPEC+-Sitzung bereits vermutet, beschlossen die Mitglieder der Produzentenallianz, die geplante Rückführung der Förderkürzungen noch einmal zu vertagen. Erst ab dem zweiten Quartal 2025 will man nun damit beginnen, die Produktionsmengen wieder nach und nach zu steigern. Nachhaltigen Auftrieb gab diese Entscheidung den Rohölpreisen an den Ölbörsen nicht.
Eine große Unbekannte, die die Ölpreise mittelfristig aus Richtung des Angebots maßgeblich beeinflussen könnten, stellen die geopolitischen Konflikte dar. Eine nachhaltige bullishe Wirkung auf die Preise hätten diese allerdings erst, wenn sie zu umfangreichen Angebotsausfällen führen. Da dies bislang nicht der Fall war, konnten die Ölpreise die Nachfragesorgen nicht abschütteln und blieben trotz immer wieder auftretender Preissprünge insgesamt auf eher niedrigem Niveau.
Heute Morgen testen die Kontrakte an ICE und NYMEX auch bereits wieder ihr Abwärtspotenzial, prallten von den ersten Unterstützungen jedoch erst einmal ab. Bei den Inlandspreisen deutet sich im Vergleich zu gestern allerdings dennoch erneutes Abwärtspotenzial an, zumal der EUR/USD nur knapp unterhalb des Vortageshochs notiert.
Fundamental; neutral Chartanalyse; neutral