Nach dem gestrigen volatilen Handelsverlauf bleiben die Ölpreise am Mittwochmorgen zunächst stabil in enger Spanne. Während die geopolitische Risikoprämie aufgrund der neuen Eskalationsstufe im Ukraine-Krieg erhöht bleibt, fallen kurzfristig bullishe Faktoren wie der Ausfall am norwegischen Johan-Sverdrup-Ölfeld inzwischen wieder weg. Stattdessen bleiben die altbekannten Angebots- und Nachfragesorgen für 2025 als bearishe Faktoren bestehen.
An den Ölbörsen warten die Anleger heute zudem auch noch auf den offiziellen US-Bestandsbericht des DOE, der um 16:30 Uhr erwartet wird. Das API hatte in der Nacht unerwartet hohe Aufbauten bei Rohöl gemeldet, die in ihrer bearishen Wirkung durch ebenfalls unerwartet starke Abbauten bei Benzin und Destillaten ausgeglichen wurden. Es bleibt abzuwarten, ob die DOE-Daten neue Richtungsimpulse geben werden oder nicht.
Insgesamt ist die fundamentale Lage heute neutral einzuschätzen. Während die kurzfristigen Risiken auf geopolitischer Seite bullish wirken, bleibt die längerfristig bearishe Markteinschätzung bestehen. Sollte es nicht zu massiven Angebotsunterbrechungen durch die Eskalation im Ukraine-Krieg kommen, bleiben die Prognosen auf ein deutliches Überangebot im neuen Jahr bestehen.
Bei den Inlandspreisen ergeben sich heute dank des starken Preisrückgangs am Dienstagabend zunächst recht eindeutige Preisabschläge im Vergleich zu Dienstagfrüh.
Fundamental; neutral Chartanalyse; neutral