In der vergangenen Woche verzeichneten die Ölpreise einen deutlichen Anstieg. Die Nordsee-Rohölsorte Brent überschritt erstmals seit Juli wieder die Marke von 70 US-Dollar pro Barrel. Hauptursachen hierfür waren zunehmende geopolitische Spannungen sowie Hoffnungen auf eine stabile Nachfrageentwicklung. Besonders ins Gewicht fielen Drohnen- und Flugzeugverletzungen des NATO-Luftraums durch Russland, woraufhin die NATO ihre Verteidigungsbereitschaft betonte. Zudem übte US-Präsident Trump verstärkten Druck auf Ungarn und die Türkei aus, um Energieimporte aus Russland zu unterbinden.
Unterstützt wurden die Ölpreise auch durch neue US-Konjunkturdaten: Trotz anhaltend hoher Inflation stiegen die Konsumausgaben der US-Haushalte im August stärker als erwartet, was auf eine robuste wirtschaftliche Entwicklung und somit auf eine stabile Ölnachfrage hindeutet.
Marktteilnehmer beobachteten außerdem aufmerksam die Entwicklung innerhalb der OPEC+. Im Fokus standen nicht nur mögliche weitere Lockerungen der Produktionskürzungen, sondern auch die geplante Wiederaufnahme der Exporte aus der Region Kurdistan im Irak. Dies könnte das irakische Angebot deutlich erhöhen, obwohl das Land laut OPEC+-Regeln eigentlich Kürzungen zur Kompensation früherer Überproduktion vornehmen müsste.
Zusätzlich treten wieder UNO-Sanktionen gegen den Iran in Kraft. Obwohl der Iran nicht an den OPEC+-Kürzungen beteiligt ist, könnte eine Einschränkung seiner Fördermengen infolge der Sanktionen das globale Angebot belasten.
Trotz dieser bullischen Faktoren haben die Ölkontrakte an den Börsen zu Wochenbeginn noch keine klare Richtung gefunden.
Fundamental: bullish Chartanalyse: neutral bis bearish