Marktinformationen

23.11.2022

Ölpreisdeckel nimmt Formen an – Nachfragesorgen halten Angebotsrisiken in Schach

Nach dem gestrigen Preisanstieg kommen die Ölbörsen zur Wochenmitte wieder etwas unter Druck,
Brent: 89.01
Crude (WTI): 81.50
Gasoil: 935.75
Dollar: .9498
Rheinfracht: 48.00

Nach dem gestrigen Preisanstieg kommen die Ölbörsen zur Wochenmitte wieder etwas unter Druck, da die Marktteilnehmer auf Einzelheiten zur geplanten Ölpreisobergrenze auf russische Öllieferungen warten und weiterhin die Entwicklung der Corona-Infektionen in China beobachten. Die stützende Wirkung der dementierten OPEC-Produktionssteigerung ist offenbar wieder aufgebraucht.
Es könnte sein, dass der Preisdeckel von der EU schon heute finalisiert wird und dann auch die tatsächliche Preisgrenze bekannt gegeben wird.
An den Ölmärkten fragt man sich vor allem, wie Russland auf die Implementierung des Ölpreisdeckels reagieren wird. Analysten meinen, dass die Antwort Russlands wichtiger sein wird als die eigentliche Preisfestsetzung. Moskau hatte zuletzt immer wieder damit gedroht, den Ölhahn für die Länder, die sich an die Maßnahme halten, komplett zuzudrehen. Für die ohnehin unsichere Angebotslage wäre dies ein bullisher Effekt.
Doch die unterschwelligen Nachfrageprobleme der letzten Wochen und Monate, die zuletzt immer wieder für Verluste an den Ölbörsen geführt hatten, haben sich nicht in Luft aufgelöst. So bleiben bearishe Faktoren wie Chinas Zero-Covid-Politik ein dominierendes Thema am Markt.
Aus fundamentaler Sicht bleibt die leicht bearishe Ausgangslage heute bestehen. Allerdings wächst die Marktunsicherheit, so dass die Volatilität an den Ölbörsen zunehmen könnte. Bei den Preisen zeichnet sich heute weiterhin Abwärtspotenzial zu gestern ab.

Fundamental; neutral bis bearish      Chartanalyse; neutral bis bullish