05.06.2025
Ölpreise belastet von DOE-Daten und Aussicht auf weitere OPEC+-Steigerung im August
Brent: 64.81
Gasoil: 618.00
Dollar: 0.8194
Crude (WTI): 62.71
Rheinfracht: 23.00

Die Ölpreise bleiben schwankungsanfällig und konnten ihre Gewinne zur Wochenmitte nicht halten. Brent und WTI gaben am Mittwoch die Vortagesgewinne vollständig ab. Hauptgründe dafür waren neue Bestandsdaten des US-Energieministeriums (DOE) sowie strategische Entscheidungen Saudi-Arabiens.

Das führende OPEC-Mitglied plant, im August die freiwilligen Zusatzkürzungen von acht OPEC+-Ländern um weitere 411.000 Barrel pro Tag zurückzunehmen. Ziel ist es, während der nachfragestarken Sommersaison auf der Nordhalbkugel Marktanteile zurückzuerobern.

Saudi Aramco senkte zudem die offiziellen Verkaufspreise (OSPs) für Juli-Exporte in Asien – teilweise auf den niedrigsten Stand seit vier Jahren. Dies zeigt den wachsenden Konkurrenzdruck am asiatischen Markt.

Die DOE-Daten zeigten überraschend starke Bestandszuwächse bei Benzin und Destillaten – insbesondere kritisch kurz vor dem Memorial Day, dem Start der US-Fahrsaison. Zwar stieg die Raffinerieauslastung deutlich, doch auch die Nachfrage nach Kraftstoffen sank. Insgesamt war die US-Gesamtnachfrage rückläufig – sowohl auf Wochenbasis als auch im Vier-Wochen-Vergleich (minus 0,2 Mio. Barrel/Tag).

Die chinesische Nachfrage bleibt unsicher, da keine Einigung im Handelsstreit mit den USA in Sicht ist. Neue Zölle könnten die Nachfrage zusätzlich belasten.

Geopolitische Spannungen (Iran, Ukraine, Russland) sowie Naturereignisse wie die Hurrikansaison am US-Golf und Waldbrände in Kanada erhöhen das Angebotsrisiko. Regenfälle haben zwar vereinzelt die Ölproduktion in Kanada wieder ermöglicht, doch die Waldbrandsaison dauert an.

Am Donnerstagmorgen notieren die Ölfutures weiter auf niedrigem Niveau – mit Potenzial für Preisabschläge im Inland.

 

Fundamental: neutral bis bearish                       Chartanalyse: neutral