08.09.2025
Ölpreise erholen sich trotz OPEC+-Förderausweitung – Markt reagiert auf moderate Anhebung und mögliche US-Sanktionen gegen Russland.
Brent: 66.29
Gasoil: 692.72
Dollar: 0.7973
Crude (WTI): 62.62
Rheinfracht: 18.50

Trotz der Entscheidung der OPEC+, die Ölproduktion im Oktober leicht um 137.000 Barrel pro Tag zu erhöhen, konnten sich die Ölpreise zu Wochenbeginn etwas erholen. Diese Erholung ist vor allem auf zwei Faktoren zurückzuführen: Erstens fällt die Produktionsausweitung im Vergleich zu den Vormonaten deutlich moderater aus. Zweitens wirken mögliche neue US-Sanktionen gegen Russland unterstützend auf die Märkte.

Das Öl-Kartell setzt damit seine seit April laufende Strategie fort, durch gesteigerte Fördermengen Marktanteile zurückzugewinnen. Allerdings ist das aktuelle Erhöhungstempo mit 137.000 B/T wesentlich geringer als in den Vormonaten, wo es teilweise über 500.000 B/T lag. Dadurch wird der Markt weniger stark mit zusätzlichem Angebot belastet, was preisstabilisierend wirkt.

Analysten wie Toshitaka Tazawa von Fujitomi Securities und Vandana Hari von Vanda Insights sehen in der moderaten Erhöhung und der technischen Gegenbewegung nach dem Kursrückgang der Vorwoche die Hauptgründe für die aktuelle Preisstabilisierung. Gleichzeitig sorgt die Aussicht auf neue Sanktionen gegen Russland, trotz fehlender konkreter Maßnahmen, für zusätzliche Unterstützung der Preise.

US-Präsident Donald Trump äußerte sich erneut unzufrieden mit dem Kriegsverlauf in der Ukraine, stellte jedoch eine diplomatische Lösung in Aussicht. In der Nacht zuvor hatte Russland seinen bisher schwersten Angriff auf die Ukraine seit Kriegsbeginn durchgeführt.

Trotz der Erholung bleibt die Marktlage grundsätzlich leicht bearish, da keine fundamentale Angebotsverknappung zu erkennen ist. Auch bei den Inlandspreisen sind leichte Aufwärtstendenzen sichtbar, jedoch bestehen weiterhin deutliche Abschläge im Wochenvergleich.

Fundamental: neutral bis bearish                       Chartanalyse: neutral