07.07.2025
Die überraschende OPEC+-Entscheidung, ab August 548.000 Barrel pro Tag mehr zu fördern, belastet zum Wochenstart die Ölfutures.
Brent: 68.05
Gasoil: 744.25
Dollar: 0.7951
Crude (WTI): 66.32
Rheinfracht: 40.00

Die überraschende Entscheidung der OPEC+, angeführt von Saudi-Arabien, ab August die Ölproduktion um 548.000 Barrel pro Tag zu erhöhen, sorgt zu Wochenbeginn für Druck auf die Ölfutures. Diese Ausweitung übertrifft deutlich die bisherigen monatlichen Steigerungen und macht laut Analysten fast 80 % der früheren freiwilligen Kürzungen rückgängig. Damit könnte die OPEC+ ihre Förderkürzungen rund ein Jahr früher als geplant vollständig aufheben.

Marktbeobachter werten die Entscheidung als strategische Neuausrichtung hin zu einem aggressiveren Wettbewerb um Marktanteile – auch auf Kosten niedrigerer Preise. Gleichzeitig trübt die nachlassende saisonale Nachfrage sowie die globale wirtschaftliche Unsicherheit die Aussichten weiter.
Hinzu kommen geopolitische Spannungen und zunehmende Handelskonflikte. Trotz eines kurzfristigen Waffenstillstands zwischen Israel und Iran rückt nun vor allem die US-Wirtschaftspolitik in den Fokus. Präsident Trump kündigte die Finalisierung mehrerer Handelsabkommen bis zum 9. Juli an und drohte mit neuen Zöllen – insbesondere gegen Länder mit BRICS-Nähe. Zölle zwischen 10 % und 70 % stehen im Raum.

Die Aussagen Trumps schüren Unsicherheit an den Märkten. Analysten sehen die Sorge vor den wirtschaftlichen Auswirkungen der US-Zölle als dominierendes Thema der zweiten Jahreshälfte. Ein schwacher Dollar stützt derzeit die Ölpreise nur begrenzt. Insgesamt fällt die Einschätzung zur neuen Förderpolitik der OPEC+ bearish aus – insbesondere mit Blick auf einen möglichen Angebotsüberschuss gegen Jahresende.

Fundamental: bearish          Chartanalyse: neutral