Die Finanzmärkte stehen vor einer Phase erhöhter Unsicherheit, da ein möglicher US-Shutdown bevorsteht. Ob währenddessen wichtige Daten wie die DOE-Ölbestandszahlen veröffentlicht werden, ist unklar. In der Vergangenheit war dies unterschiedlich geregelt. Die politische Unsicherheit, insbesondere durch Ex-Präsident Trump, verstärkt die Volatilitätsrisiken zusätzlich.
Ungeachtet dessen zeigt sich der Ölmarkt aktuell gut versorgt. Laut Charu Chanana von Saxo Markets bleibt Brent-Öl unter Druck, da viele Marktteilnehmer von einem Überangebot ausgehen. Die aktuellen US-API-Daten liefern kein klares Signal: Während sinkende Rohölbestände preistreibend wirken, drücken steigende Produktreserven auf die Preise.
Größeren Einfluss haben Spekulationen über die bevorstehende OPEC+-Sitzung. Diese könnte eine frühere als erwartete Erhöhung der Fördermengen beschließen – ein grundsätzlich bearishes Signal für den Markt. Zudem wurden die Ölexporte über die Kirkuk-Ceyhan-Pipeline aus Kurdistan wieder aufgenommen, was das Angebot weiter erhöht.
Analyst Andrew Lipow sieht die Ölpreise daher unter Druck, da mit zusätzlichen Lieferungen sowohl seitens der OPEC+ als auch aus Kurdistan gerechnet wird. Ein gewisser Ausgleich ergibt sich jedoch durch russische Lieferausfälle infolge ukrainischer Angriffe auf Öl-Infrastruktur.
Ein möglicher diplomatischer Vorstoß Trumps im Nahostkonflikt könnte die geopolitische Risikoprämie reduzieren. Insgesamt bleibt die Markteinschätzung kurzfristig leicht bearish – getrieben von Angebotserweiterungen und politischer Unsicherheit durch den möglichen US-Shutdown. Inlandspreise verändern sich aktuell nur geringfügig.
Fundamental: neutral bis bearish Chartanalyse: neutral