03.11.2025
Ölpreise unter Druck: Überangebotsängste überwiegen trotz geopolitischer Entspannung im Nahen Osten.
Brent: 64.65
Gasoil: 716.25
Dollar: 0.8068
Crude (WTI): 60.24
Rheinfracht: 26.00

Im Oktober und in der vergangenen Handelswoche verzeichneten die beiden führenden Rohölkontrakte deutliche Preisrückgänge. Hauptursache war die wachsende Sorge vor einem Überangebot, das die geopolitischen Risikofaktoren – insbesondere nach dem Waffenstillstand im Gaza-Streifen – überlagerte. Dadurch wurde ein Teil der zuvor eingepreisten Risikoprämie wieder abgebaut.

Die Auswirkungen der US-Sanktionen gegen Russland auf das weltweite Ölangebot bleiben ungewiss. Marktteilnehmer warten ab, wie stark die Sanktionen sowie mögliche Produktionsausfälle durch ukrainische Angriffe auf russische Energieanlagen die Versorgung tatsächlich beeinflussen werden. Diese Unsicherheiten erschweren Prognosen über die künftige Angebotslage erheblich. Laut Warren Patterson, Leiter der Rohstoffstrategie bei ING Groep NV, besteht große Unsicherheit über das Ausmaß des Überangebots, solange die tatsächlichen Folgen der Sanktionen nicht klar sind.

Die OPEC+-Staaten beschlossen, ihre freiwilligen Förderkürzungen im Dezember um 137.000 Barrel pro Tag zu lockern, bevor sie im ersten Quartal 2025 eine Pause bei weiteren Produktionssteigerungen einlegen. Diese Entscheidung deutet auf die Erwartung eines erheblichen Marktüberschusses hin, der zu Jahresbeginn seinen Höhepunkt erreichen dürfte.

Zudem verstärken schwache Konjunkturdaten aus China, insbesondere der rückläufige Einkaufsmanagerindex, die Sorgen um die globale Nachfrage. Dennoch reagieren die Märkte kurzfristig positiv: Öl-Futures an ICE und NYMEX zeigen sich fester, und Gasoil testet bereits die Hochs vom Freitag, was auf steigende Inlandspreise hindeutet.

 

Fundamental: neutral bis bullish             Chartanalyse: neutral bis bullish