Die Preisrally, zu der es Anfang April bei Brent und WTI gekommen war, ging vergangene Woche in eine Konsolidierung über. Dies lag einerseits daran, dass der Markt auf Inflationsdaten aus den USA wartete und andererseits an den trotz der geopolitischen Spannungen weiterhin größtenteils ausbleibenden Angebotsstörungen.
Selbst der Angriff Irans auf Israel vom Wochenende führte nicht zu einem nachhaltigen Preisanstieg. Nichtsdestotrotz will Israel nach Angaben des Premierministers auf den Angriff der Islamischen Republik reagieren, wobei unklar ist, wann und in welcher Form.
Experten gehen davon aus, dass “die Reaktion Israels darüber entscheiden wird, ob es zu einem umfassenderen regionalen Konflikt kommen wird, der sich erheblich auf die Ölversorgung auswirken könnte”.
Unterdessen werden im US-Kongress schärfere Sanktionen gegen den Iran diskutiert, wobei man nicht wirklich überzeugt ist, dass eine solche Verschärfung stärkere Auswirkungen auf das Ölangebot hätte.
Davon abgesehen bleibt die Aussicht auf eine länger als erwartete Hochzinsphase in den USA preisdämpfend. Diesbezüglich gab Fed-Chef Jerome Powell mit seinen Äußerungen zum weiteren Zinskurs den Ölfutures noch einmal bearishe Impulse.
Chinas Wirtschaftswachstum dürfte laut IWF im laufenden Jahr mit 4,6 Prozent dagegen schwächer ausfallen als noch 2023 (5,2 Prozent) und im kommenden Jahr weiter nachlassen (4,1 Prozent). Die Sorgen im Hinblick auf die Entwicklung der Nachfrage des weltweit größten Ölimporteurs lassen damit nicht nach.
Heute Morgen notieren die Ölfutures nahe den Tiefs von Dienstag, als von den Analysten erwartet. Bei den Preisen zeichnet sich wieder Abwärtspotenzial ab.
Fundamental; neutral/bullish Chartanalyse; neutral bis bearish