Die Sorgen vor einer zu knappen Marktlage scheinen immer mehr abzunehmen. Dies spiegelt sich auch an der Strukturkurve bei den Öl-Futures an ICE und NYMEX wieder, die als Spiegelbild für die generelle Markteinschätzung der Trader gilt.
Die europäische Rohölsorte befindet sich zwar noch in Backwardation, jedoch beträgt der Spread aktuell nur noch 3,26 Dollar. Das ist der niedrigste Wert seit Jahresbeginn. Der Abbau der Backwardation-Konstellation deutet darauf hin, dass die Trader den Markt nicht mehr so bullish einschätzen wie zuvor. Kippt der Markt in Contango ist dies ein bearishes Signal und deutet eine Überversorgung an.
Wenngleich am 5. Dezember das EU Embargo gegen Rohöllieferungen aus Russland in Kraft tritt, so hat sich die Stimmung etwas gedreht. Vor allem die stark steigenden Infektionszahlen in China und die Erwartung einer Rezession in vielen Volkswirtschaften belastet. Ein weiteres Anziehen der restriktiven Geldpolitik der Notenbanken Zinsanhebungen drückt zudem auf den Wirtschafsausblick.
Fundamental bleibt es mit den neuen Entwicklungen bei einer bearishen Markteinschätzung. Die Futures an ICE und NYMEX gaben zum Handelsauftakt nach, können sich von den Verlusten allerdings wieder erholen. Für Heute zeichnen sich noch minimale Preissenkungen im Vergleich zu Freitag ab.
Fundamental; bearish Chartanalyse; neutral
