29.07.2025
Ölpreise ziehen spürbar an – Trumps Russland-Ultimatum sorgt für neue Spannungen am Markt.
Brent: 70.10
Gasoil: 707.50
Dollar: 0.8044
Crude (WTI): 66.74
Rheinfracht: 30.00

Am Montag stiegen die Ölpreise deutlich: Brent-Rohöl erreichte mit 70,04 Dollar pro Barrel den höchsten Stand seit dem 11. Juli. Auch der US-Rohölpreis (WTI) legte auf 66,71 Dollar zu. Hauptgrund dafür war eine politische Entscheidung von US-Präsident Donald Trump. Er verkürzte das Ultimatum an Russland von 90 auf nur noch etwa 10 Tage, um bei den Friedensverhandlungen zur Ukraine Fortschritte zu zeigen. Andernfalls drohen neue Sanktionen, die auch Russlands Ölexporte betreffen könnten. Das könnte das weltweite Ölangebot weiter verknappen.
Gleichzeitig plant das OPEC+-Bündnis, dem auch Russland angehört, im August eine Produktionssteigerung um rund 548.000 Barrel pro Tag. Ob die möglichen US-Sanktionen diese Entscheidung beeinflussen, ist offen. Hinweise dazu gab es vom OPEC-Kontrollgremium bisher nicht.

Ein weiteres Ereignis war das neue Handelsabkommen zwischen den USA und der EU. Zwar konnte damit eine weitere Eskalation vermieden werden, doch die Einführung von 15-Prozent-Zöllen könnte die Wirtschaft in Europa bremsen – und damit auch die Nachfrage nach Öl senken. Der starke Dollar minderte den preistreibenden Effekt des Abkommens zusätzlich. Auch im Handelsstreit mit China gibt es Unsicherheiten. Sollte die Zollfrist tatsächlich verlängert werden, bleibt diese Unsicherheit bis Oktober bestehen. Kurzfristig warten die Märkte auf neue Daten zu den US-Ölvorräten. Erste Zahlen werden heute Nacht erwartet, genauere Daten folgen morgen. Derzeit geben die Ölpreise leicht nach.

Fundamental: neutral bis bullish             Chartanalyse: neutral bis bullish