In der zweiten Wochenhälfte dominieren geopolitische Spannungen rund um Russland die Ölpreisentwicklung. Ukrainische Drohnenangriffe auf russische Ölanlagen, ein Exportstopp für Treibstoffe aus Russland sowie NATO-Warnungen an Moskau führen zu deutlichen Preissteigerungen bei Rohöl. Die Ölpreise verzeichnen damit den höchsten Wochengewinn seit Juni. Analysten sehen die Lage weiter bullish, da Marktteilnehmer auf anhaltend steigende Preise setzen.
Zusätzlich verschärfte US-Präsident Trump den Druck auf Länder, die weiterhin russisches Öl importieren. In Telefonaten mit den Staatschefs der Türkei und Ungarns forderte er ein Ende dieser Importe und betonte vor der UN, dass vor allem europäische Staaten ihre Abhängigkeit reduzieren müssten. Während Länder wie Ungarn und die Slowakei aufgrund ihrer Binnenlage weniger Alternativen haben, sieht Trump bei der Türkei größere Handlungsspielräume.
Trotz dieser Entwicklungen bewegen sich die Ölpreise weiterhin innerhalb einer engen Spanne, da fundamentale Faktoren wie ein prognostizierter Angebotsüberschuss gegensätzlich wirken. Die Internationale Energieagentur erwartet für den Rest des Jahres eine steigende Produktion, insbesondere durch OPEC+ und US-Produzenten. Auch ein möglicher Neustart der Kirkuk-Ceyhan-Pipeline im Irak könnte das Angebot erhöhen, bleibt aber bislang spekulativ.
Ein zusätzlich bullisher Impuls ging vom russischen Exportverbot für Diesel aus, was die Preise für Mitteldestillate ebenfalls steigen ließ. Insgesamt bleibt die Versorgungssicherheit aus Russland das zentrale Thema am Ölmarkt und sorgt für Nervosität und Preisdruck in den globalen Handelszentren ICE und NYMEX.
Fundamental: bullish Chartanalyse: neutral