30.04.2025
Schlechte Stimmung an den Ölbörsen – Preise fallen weiter
Brent: 63.49
Gasoil: 604.00
Dollar: 0.8233
Crude (WTI): 59.60
Rheinfracht: 105.00

An den Ölbörsen herrscht derzeit eine gedrückte Stimmung. Schlechte Wirtschaftsdaten und die Ankündigung einer höheren OPEC+-Produktion lassen kaum Spielraum für steigende Ölpreise. Jüngst haben Barclays, Fitch und die Weltbank ihre Preisprognosen für Brent-Öl für 2025 und teils 2026 gesenkt – im Einklang mit früheren Anpassungen durch andere Analysten im April. Hauptgrund ist der Handelskrieg zwischen den USA und China, der das globale Wirtschaftswachstum bremst und somit die Ölnachfrage deutlich senkt

Gleichzeitig plant die OPEC+ ab Mai eine Erhöhung der Fördermenge um 411.000 Barrel täglich. Kasachstan kündigte zudem an, sich nicht mehr strikt an die OPEC+-Vorgaben zu halten, während weitere Mitgliedsstaaten eine schnellere und deutlichere Ausweitung der Produktion im Juni unterstützen könnten. Analysten wie Ole Hansen (Saxo Bank) und Vivek Dhar (Commonwealth Bank) warnen vor den erheblichen Risiken dieser Angebotsstrategie für die Preisentwicklung.

Zusätzlich könnten die bisherigen US-Konjunkturdaten das volle Ausmaß des Handelskonflikts noch nicht widerspiegeln. Analysten befürchten eine weitere Abschwächung der globalen Nachfrage.

Trotz bereits eingepreister Risiken bleibt der Marktausblick deutlich negativ, solange es keine Lösung im Handelsstreit gibt und die Angebotslage sich weiter verschärft. Die Verluste an den Terminbörsen ICE und NYMEX deuten weitere Abwärtspotenziale bei den Inlandspreisen an.

Fundamental: bearish            Chartanalyse: neutral bis bearish