27.10.2025
Fokus auf US-China-Handelsgespräche – Russland-Sanktionen rücken in den Hintergrund.
Brent: 65.96
Gasoil: 715.50
Dollar: 0.7968
Crude (WTI): 61.53
Rheinfracht: 27.50

Zu Wochenbeginn rücken die neuen Sanktionen gegen Russland etwas in den Hintergrund, während die Aufmerksamkeit der Märkte auf die Handelsgespräche zwischen den USA und China gerichtet ist. Beide Seiten konnten sich offenbar auf zentrale Punkte eines neuen Handelsabkommens einigen, das von US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping noch in dieser Woche finalisiert werden könnte. Diese Fortschritte mindern die Sorgen über Handelsbarrieren, die das globale Wirtschaftswachstum bremsen könnten.

Trotzdem bleiben die Russland-Sanktionen ein Unsicherheitsfaktor. Analysten warnen, dass Moskau versuchen könnte, die Maßnahmen gegen die Energiekonzerne Rosneft und Lukoil zu umgehen, etwa durch Preisrabatte oder Schattenflotten. Sollte dies gelingen, drohe erneut ein Überangebot an Öl. In der vergangenen Woche hatten die Sanktionen die Ölpreise zunächst stark steigen lassen – Brent verteuerte sich um rund 8 %. Doch die Preisrally stoppte rasch, da das OPEC-Förderbündnis über große Reserven verfügt und mögliche Ausfälle kompensieren kann.

Marktexperten wie Vandana Hari sehen kurzfristig eine leicht positive Stimmung, getrieben durch Hoffnung auf ein Handelsabkommen und sanktionsbedingte Angebotsrisiken. Langfristig bleibe der Markt jedoch aufgrund hoher Produktionsmengen weltweit bearish. Zusätzlich richtet sich der Blick auf die anstehenden Zinsentscheidungen von Fed und EZB. Eine mögliche US-Zinssenkung könnte die Märkte stützen, bleibt aber wegen fehlender Wirtschaftsdaten unsicher. Insgesamt zeigt sich der Ölmarkt kurzfristig bullish, langfristig jedoch weiter von Überangebot geprägt.

 

Fundamental: neutral bis bullish             Chartanalyse: neutral