Die Rohölpreise an den Börsen ICE und NYMEX verzeichneten in der vergangenen Woche leichte Verluste. WTI stabilisierte sich oberhalb von 60 USD pro Barrel, während Brent an der 65 USD-Marke scheiterte. Zwei Hauptfaktoren prägten das Marktgeschehen: Zum einen die anhaltenden Atomverhandlungen zwischen den USA und dem Iran, zum anderen die Erwartung einer weiteren Produktionsausweitung durch die OPEC+ im Juli.
Zusätzliche Marktbewegung brachte US-Präsident Donald Trump mit seiner Zollandrohung gegenüber der EU. Zwar verschob er die Umsetzung auf den 9. Juli, jedoch bleibt die Unsicherheit bestehen. Rohstoffstratege Warren Patterson (ING) erwartet trotz kurzfristiger Unterstützung eine Angebotsausweitung der OPEC+, was die Versorgungslage in der zweiten Jahreshälfte stabilisieren dürfte.
Die Gespräche zum iranischen Atomprogramm verliefen bislang ergebnislos, doch beide Seiten zeigten sich optimistisch. Eine Einigung könnte die Aufhebung der US-Sanktionen und damit zusätzliche Ölangebote aus dem Iran ermöglichen. Gleichzeitig bleiben geopolitische Risiken bestehen: Israel prüft laut Berichten präventive Maßnahmen gegen iranische Atomanlagen, was die Lage im Nahen Osten zusätzlich destabilisieren könnte.
Auch Russlands jüngste Luftangriffe auf die Ukraine sorgen für Spannungen. Trump drohte erstmals wieder mit einer Verschärfung der US-Sanktionen. Am heutigen Montag dürfte der Handel wegen Feiertagen in den USA und Großbritannien verhalten ausfallen. Eine klare Tendenz bei Inlandspreisen ist derzeit nicht erkennbar.
Fundamental: neutral Chartanalyse: neutral