Am Montagmittag erreichten die Rohölkontrakte Brent und WTI neue Drei-Wochen-Hochs, bevor eine Abwärtskorrektur einsetzte. Auslöser war eine Ankündigung von US-Präsident Trump, der entgegen den Erwartungen keine sofortigen neuen Sanktionen gegen Russland verhängte. Stattdessen stellte er ein 50-tägiges Ultimatum: Sollten die Feindseligkeiten gegen die Ukraine fortbestehen, würden sekundäre Sanktionen in Form von 100%igen Strafzöllen auf Länder folgen, die weiterhin russisches Öl importieren. Besonders betroffen wären China, Indien und die Türkei. Laut ING-Analysten könnten solche Massnahmen die Ölmarktperspektiven drastisch verändern, da diese Länder ihre Handelsvorteile mit Russland gegen Exportnachteile in die USA abwägen müssten.
Gleichzeitig dämpften neue Wirtschaftsdaten aus China die Erwartungen an eine stärkere Ölnachfrage: Zwar erreichten die Rohölimporte im Juni ein Langzeithoch, doch das BIP-Wachstum fiel im zweiten Quartal mit +5,2 % schwächer aus als im ersten Quartal (+5,4 %).
Im Fokus steht nun der OPEC-Monatsbericht, der Hinweise auf die Angebots- und Nachfragesituation liefern soll. Besonders spannend sind die Produktionszahlen der OPEC+ für Juni, da acht Produzenten Lockerungen ihrer Zusatzkürzungen angekündigt hatten. Sollten diese geringer ausgefallen sein als erwartet, könnte das die Preise stützen.
Am Abend folgen erste US-Bestandsdaten (API), der detaillierte DOE-Bericht erscheint am Mittwoch.
Fundamental: neutral bis bearish Chartanalyse: neutral bis bearish