Nach einem spürbaren Preisanstieg zum gestrigen Wochenstart orientieren sich die Notierungen an ICE und NYMEX auch heute eher nach oben. Bullish wirkten dabei nach wie vor die Eskalation zwischen Russland und der Ukraine bzw. der USA, sowie die Ausfälle an Norwegens größtem Ölfeld, einem der wichtigsten in Europa.
Am Montag waren sowohl Brent als auch WTI um mehr als zwei Dollar gestiegen, als die norwegische Equinor eine Förderunterbrechung in Folge eines Stromausfalls bekanntgab. Der Betrieb scheint auch heute noch ausgesetzt zu sein. Zudem ist der Ausfall in Norwegen nicht der Einzige, denn auch in Kasachstan ist die Produktion am für Europa wichtigen Tengiz-Ölfeld gedrosselt.
In den vergangenen Monaten hatte der Markt noch sehr konsequent eine Backwardation aufgewiesen, bei der der Frontmonat teurer gehandelt wurde als die Folgemonate. Am Markt gilt die Backwardation auf eine knappe Versorgungslage und wird damit bullish interpretiert.
Dennoch ist aus fundamentaler Sicht heute eine leicht bullishe Haltung einzunehmen, da mit den Ölfeldausfällen und der gestiegenen Risikoprämie im Ukraine-Krieg die kurzfristigen marktbestimmenden Faktoren die Preise eher stützen. Auch bei den Inlandspreisen zeichnet sich damit heute eine Aufwärtsbewegung ab, zumal der Euro weiterhin unter Druck bleibt.

Fundamental; neutral bis bullish               Chartanalyse; bullish