23.06.2025
US-Angriff auf Irans Atomanlagen -Bisher keine Angebotsausfälle am Ölmarkt
Brent: 78.09
Gasoil: 777.75
Dollar: 0.8175
Crude (WTI): 74.86
Rheinfracht: 29.00

Nach dem US-Angriff auf iranische Atomanlagen stiegen die Ölpreise zu Wochenbeginn deutlich, gaben jedoch schnell wieder nach. Grund dafür ist, dass bislang keine Ölanlagen getroffen wurden und es keine unmittelbaren Angebotsausfälle gibt. Dennoch bleibt die Lage am Ölmarkt angespannt, denn etwa 20 % der globalen Rohölproduktion stammen aus der Golfregion, darunter auch rund 3 Mio. Barrel täglich aus dem Iran – einem wichtigen Lieferanten für China.

Eine weitere Eskalation birgt das Risiko massiver Angebotsunterbrechungen, vor allem, wenn Öl-Infrastruktur gezielt angegriffen wird. Derzeit gehen Händler allerdings davon aus, dass das Risiko bereits eingepreist ist. Analysten warnen jedoch davor, vorschnell Entwarnung zu geben, da Irans Reaktion auf den Angriff möglicherweise verzögert erfolgt. Insbesondere eine mögliche Blockade der Straße von Hormus – ein zentraler Öltransitweg – könnte erhebliche Auswirkungen auf die globale Versorgung und Preisentwicklung haben.

Auch ein Angriff auf die iranische Ölverladestation Kharg, die rund 28 Mio. Barrel lagern kann, würde die Preise stark beeinflussen. Ein solcher Schritt ist derzeit jedoch unwahrscheinlich, da er auch den USA wirtschaftlich schaden könnte.

Trotz ausbleibender physischer Ausfälle bleibt die geopolitische Unsicherheit hoch. Kurzfristig könnten die Preise weiter steigen, langfristig ist ohne Angebotsunterbrechungen jedoch keine anhaltende Rally zu erwarten. Inlandspreise zeigen dennoch bereits spürbare Aufschläge gegenüber dem Freitag.

 

Fundamental: neutral bis bullish                        Chartanalyse: neutral bis bearish