30.07.2025
Nachdem Trump damit droht die Keule gegen Russland und seine Handelspartner auszupacken, hat sich der Blick der Trader auf die Versorgungslage wieder verschoben
Brent: 72.57
Gasoil: 716.50
Dollar: 0.8047
Crude (WTI): 69.20
Rheinfracht: 26.00

Die jüngsten Drohungen von Donald Trump gegen Russland und dessen Handelspartner haben den Fokus der Märkte wieder auf die globale Versorgungslage gelenkt. Zwar wurde angesichts geplanter Produktionssteigerungen der OPEC+ ab 2026 eine Überversorgung erwartet, doch eine Eskalation könnte dieses Bild schnell verändern. Sollte Indien den Import von russischem Öl einstellen, müssten täglich 2,3 Mio. Barrel aus anderen Quellen bezogen werden. Dies würde globale Handelsrouten verändern, Ineffizienzen erzeugen und kurzfristig zu Preissteigerungen führen. China könnte weiterhin russisches Öl kaufen, doch ein Handelskrieg mit den USA wäre denkbar – mit potenziell dämpfendem Effekt auf das Weltwirtschaftswachstum und die Nachfrage nach Öl.
Die USA können kurzfristig kaum mehr Förderung leisten, besonders bei den aktuellen Preisen. Auch die OPEC hat laut JPMorgan-Analystin Natasha Kaneya vermutlich nicht genug Reservekapazität, um eine Lücke schnell zu schliessen. Zudem könnte Russland als Reaktion den kasachischen Ölexport über das Schwarze Meer blockieren.
Insgesamt führen die neuen politischen Spannungen zu deutlich mehr Unsicherheit. Die Märkte werten die fundamentale Lage derzeit bullish, auch wenn aktuelle API-Daten schwach waren. Mit möglichen Anpassungen der Prognosen in den Monatsberichten ist zudem mit höherer Volatilität zu rechnen.

Fundamental: bullish                 Chartanalyse: neutral