Nach dem Preisanstieg zum Wochenstart haben sich die Ölbörsen inzwischen stabilisiert und handeln in einer verhältnismäßig engen Spanne. Die Anleger an ICE und NYMEX wägen nach wie vor ab, welche Auswirkungen die geopolitischen Spannungen auf den Ölmarkt haben werden, während die längerfristigen Prognosen klar bearish bleiben.
In diesem Zusammenhang dürfte auch die OPEC+ eine entscheidende Rolle spielen, denn das Förderbündnis sucht noch nach dem besten Zeitpunkt, mit dem Abbau der freiwilligen Förderkürzungen zu beginnen. Aktuell soll dies ab Januar mit einer ersten Angebotserhöhung um 180.000 B/T geschehen, doch aus OPEC+ Kreisen hieß es nun, dass dieser Termin ein drittes Mal verschoben werden könnte.
Aus fundamentaler Sicht fällt die Einschätzung heute leicht bearish aus, da die US-Bestandsdaten von gestern ein bearishes Signal an den Markt gegeben hatten. Zusätzlich zu den langfristig bearishen globalen Angebots- und Nachfrageprognosen überwiegen damit die preisdrückenden Faktoren gegen die erhöhte geopolitische Risikoprämie. Sollte die OPEC+ tatsächlich eine weitere Verschiebung beschließen, wäre dies ein bullisher Faktor, solange es sich aber nur um Gerüchte handelt, trauen sich die Anleger noch nicht so recht, diese auch nachhaltig einzupreisen.
Bei den Inlandspreisen ergeben sich aufgrund der starken Preisschwankungen von gestern am Donnerstagmorgen leichte Aufschläge im Vergleich zu Mittwoch.
Fundamental; neutral bis bearish Chartanalyse; neutral bis bearish