Nach seinem ersten wöchentlichen Anstieg, der allerdings am Freitag mit neuerlichen Gewinnmitnahmen endete, stabilisiert sich der Ölpreis heute zunächst im Bereich der Tiefs von Freitag. Zum Wochenabschluss hatten die Sorgen um längerfristige Angebotsunterbrechungen durch Hurrikan Francine nachgelassen, auch wenn aktuell immer noch ein Teil der Offshore-Förderung offline bleibt.
Insgesamt bleibt aber das Damoklesschwert Ölnachfrage der wichtigste Faktor am Ölmarkt, nachdem am Wochenende erneut enttäuschende Wirtschaftszahlen aus China die Runde machten.
Unabhängig von den schwachen Konjunkturdaten rückt China in dieser Woche aber auch noch aus anderen Gründen in den Fokus der Anleger. Während die Börsen des Landes aufgrund eines Feiertags mehrere Tage geschlossen bleiben, ist am Wochenende Taifun Bebinca unweit von Chinas Finanz- und Industriemetropole Shanghai auf Land getroffen. Es ist der stärkste Sturm in der Region seit 1949, betrifft allerdings vorwiegen Waren und Wirtschaftsgüter, weniger Öl und Ölprodukte.
Als deutlich signifikanter für den Ölmarkt dürfte sich die in dieser Woche anstehende Fed-Zinssitzung erweisen, je nachdem wie stark die erwartete Zinssenkung ausfällt. Analysedaten zeigen, dass die Anleger zunehmend auf eine Anpassung um 50, statt nur um 25 Basispunkte setzen. Niedrigere Zinssätze senken die Kosten für die Kreditaufnahme, was die Wirtschaftstätigkeit ankurbeln und die Nachfrage nach Öl steigern kann, so zumindest die Hoffnung der Ölmarktteilnehmer.
Da diese sich jedoch wahrscheinlich im Laufe der Woche weiter zurückbilden werden, überwiegt auf fundamentaler Seite zum Wochenstart einmal mehr der bearishe Eindruck, da die Nachfragesorgen einfach kein Ende nehmen. Bei den Preisen setzen sich am Montag damit klare Preisabschläge im Vergleich zu Freitag durch.
Fundamental; neutral bis bearish Chartanalyse; neutral